Weihnachtskleid Sew Along #3

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Ist es nicht schön?! Ich hoffe, man sieht das auch auf meinen mittelmäßigen Fotos – der Stoff ist wunderbar und der Schnitt passt sehr gut dazu, und auch, wenn es noch einige offene Fragen gibt, freue ich mich schon total darauf, das Kleid zu tragen!

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Ich finde, dass der Samt sich sehr angenehm verarbeiten lässt, einige Überraschungen gab es allerdings schon. Der Schnitt für das Oberteil ist ja erprobt, aus dem Samt genäht ist er aber erstaunlicherweise viel enger als beim Hochzeits– und beim Gänseblümchenkleid – und ich weiß eigentlich nicht, warum. Der Rücken war dadurch viel zu lang und warf jede Menge Falten, da musste ich also einiges anpassen. Jetzt ist es immer noch nicht perfekt, aber meinen Ansprüchen genügt es. Den Schnitt für das Rockteil habe ich einfach mal so ausprobiert, vorne und hinten aus dem gleichen Schnitteil, schräg zum Fadenlauf zugeschnitten, und finde, das hat ganz gut geklappt. Dass man nun vergleichsweise viel vom Po sieht, hat wohl mit dem engeren Oberteil zu tun und ist zwar ungeplant, aber nicht weiter schlimm und geht für späte 1920er auch in Ordnung.

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Woran ich nun hängen geblieben bin, ist die Versäuberung von Hals- und Ärmelausschnitten. Ich wollte das unsichtbar mit Schrägband machen, aber nicht nur, dass man die kleinen Stiche von außen sieht, vor allem dehnt sich das Band nicht genug, so dass es Gekrumpel gibt:

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Vielleicht muss ich nochmal selber Schrägband aus Seide oder etwas anderem Dehnbarerem machen, so funktioniert das irgendwie nicht.

Offen ist außerdem noch die Frage nach den Pailletten. Mit dem geplanten Band um die Taille sieht es komischerweise total nach Brunhilde aus:

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Eine andere Variante wäre ein Längsstreifen in irgendeiner Form:

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… oder ganz was anderes, wahrscheinlich werd ich am Ende doch die Pailletten einzeln von Hand annähen …

Ich bin jedenfalls frohen Mutes bei der Sache und jetzt freu ich mich auf so viele weitere Weihnachtskleider-to-be hier!

 

Weihnachtskleid Sew Along #2

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Liebe Leserinnen, vielen Dank für all die ermutigenden Kommentare!

Da ich mich noch mit der November-Challenge des Historical Sew Monthly herumschlage, gibt es hier noch nicht viel Neues zu berichten. Immerhin habe ich beschlossen, dass es wirklich ein runder Ausschnitt wird, kein eckiger, auch wenn der es sicher einfacher machen würde, die Pailetten anzubringen.

Ich werde für den Schnitt mein Hochzeitskleid als Vorlage nehmen. Das Oberteil davon hat mir schon für das Gänseblümchenkleid gute Dienste geleistet, und der Rock wird sich auch daran orientieren, allerdings natürlich deutlich kürzer und mit weniger Weite. Da ich, wie gesagt, nicht einschätzen kann, wieviel Stand der Samt hat, bin ich hierauf besonders gespannt – der Stoff müsste von der Menge der reichen, um einen Fehlversuch zu verzeihen, mal sehen.

Ich habe außerdem nochmal über lange Ärmel nachgedacht. Irgendwie finde ich ein ärmelloses Kleid aus eher warmem Stoff ein bisschen sinnlos, habe auch nie verstanden, was man mit den kurzärmeligen Pulloverchen anfangen soll, die in der Retro-Szene so beliebt sind – entweder es ist kalt oder warm, und man zieht sich entsprechend an. Nun wären lange Ärmel für ein Abend- oder förmliches Nachmittagskleid für die Zwanziger schon sehr ungewöhnlich. Für ein Tageskleid hingegen ginge der Samt wohl in Ordnung, da wären dann aber Pailetten eher fehl am Platz … Ich bin mir insgesamt mit den Trageeigenschaften meines Samtes so unsicher, dass ich es wohl erstmal ärmellos nähen werde und dann ggfs. (und wenn meine Versuche mit dem Rockteil es erlauben) noch Ärmel ergänze, Authentizität hin oder her. Dasselbe gilt für die Garnitur: Wie und wo die Pailetten am Ende ihr Plätzchen finden, entscheide ich später.

Nun freue ich mich erstmal auf die anderen Näherinnen, die vielleicht schon mehr zu zeigen haben als ich!

Weihnachtskleid Sew Along #1

Beim Me Made Mittwoch gibt es auch in diesem Jahr wieder einen Weihnachtskleid Sew Along. Ich finde die Idee seit Jahren total schön, allerdings werden meine Nähkapazitäten eigentlich komplett vom Historical Sew Monthly in Beschlag genommen – mehr als ein Nähprojekt pro Monat schaffe ich fast nie. In diesem Jahr ist aber das Thema der Dezember-Herausforderung “Special Occasion”, und das, finde ich, geht wunderbar zusammen mit einem Weihnachtskleid, und so komme ich nun zum ersten Mal dazu, bei dem Sew Along mitzumachen, und freue mich sehr darauf.

Was ich machen will, weiß ich auch schon, nämlich ein Kleid aus diesem Stoff:

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Ich hab ihn im Juli zu Hochzeit geschenkt bekommen (und hatte hier schon mal davon erzählt): ein mittelschwerer Samt in Altrosa, samt kupferfarbenen Pailletten – das kann nur ein Festkleid werden.

Ich habe noch nie Samt verarbeitet und kann schlecht einschätzen, wie sich dieser hier verhalten wird, sowohl beim Nähen als auch beim Tragen. Ich habe einigen Respekt davor, aber der Stoff ist wirklich wunderschön, und die Farbkombination auch, irgendwie nimmt der Kupferton dem Rosa etwas vom allzu-rosa-sein und macht es erwachsen und elegant. Um Glitzersachen habe ich bisher eher einen Bogen gemacht, aber natürlich passen sie, ebenso wie die Farben, bestens in die Zwanziger Jahre, und ein Zwanziger Jahre-Kleid soll es natürlich auch werden, ungefähr so:

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Weil mir nicht klar ist, wie der Samt fallen wird, weiß ich auch noch nicht, wie weit der Rock werden soll. Ich hab noch nicht rausgefunden, ob ich das Paillettenband in schmalere Streifen scheiden kann, und wie genau es angeordnet werden soll, ist auch noch nicht entschieden. Mittig oder asymmetrisch? Eckiger Ausschnitt? Nur am Oberteil oder die ganze Länge? Oder die Vertikale ganz weglassen, nur an Ausschnitt und Hüfte? Mal sehen, ich bin gespannt und freue mich auf das, was die anderen Damen sich ausdenken werden!