Zeit für Pullover

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Ich habe in letzter Zeit etwas mit meiner Wintergarderobe für die Arbeit gehadert. Die Standardkombi Rock-Bluse-Strickjacke gerät ja leicht ein bisschen bieder oder ist zumindest nicht besonders aufregend.
Am liebsten trage ich momentan meine beiden Pullover – von denen einer allerdings zum Weihnachtskleid 2018 gehört und eigentlich dem Sonntag vorbehalten ist. Das Ensemble mag ich immer noch sehr, und es für den Alltag zu verbraten, fände ich schade. Der andere ist aus Viskose und mir für den Winter eigentlich zu dünn.

Ein weiterer Pullover sollte also her, und so sieht er nun aus:

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Der mittelblaue Merinostrick kommt von Anita Pavani-Stoffe, das Dunkelblau sind Reste vom Weihnachtskleid (vom Roten Faden, wenn ich mich recht entsinne). So passt der Pulli genau zum Rock – aber eigentlich auch zu allen meinen anderen Röcken. Er ist warm und kuschelig (sehr tröstlich bei Erkältung), ich finde ihn nicht alltäglich (wenn auch für meine Verhältnisse geradezu sportlich), und besonders mit dem dazu passenden Rock fühle ich mich sehr gut angezogen.
Dem Rock sieht man das häufige Tragen leider von hinten schon ein bisschen an, aber diesen Winter hält er noch durch, und dann ich kann mir ja einen neuen nähen – entweder wieder in dem dunklen oder in dem mittleren Blau, und das Ensemble geht in die nächste Runde.

Weil das jetzt ein überschaubares Projekt war, habe ich übrigens mal die Stunden gezählt, die ich für sowas brauche. Ich staune ja immer darüber, wie schnell offensichtlich viele Leute nähen können. Für diesen Pulli, an dem nun wirklich nicht viel dran ist, habe ich ungefähr zwölf Stunden reine Nähzeit gebraucht. Schnell bin ich also definitiv nicht. Sei’s drum!

Andere hoffentlich genauso zufriedene Näherinnen, wie ich es bin, versammeln sich heute heute hier beim MeMadeMittwoch.

12 thoughts on “Zeit für Pullover

  1. Ach schön, den Pullover “in fertig” zu sehen. Steht dir gut, das etwas Sportlichere!
    Beim Nähen bzw bei der Produktivität gibt es wohl verschiedene Maßstäbe. Die einen setzen auf Masse, die anderen auf Klasse. Schön ist doch, dass es bei unserem Hobby Raum gibt für beides. Und man sich, ist ein Teil verschlissen, Ersatz nähen kann als Ergänzung für das Ensemble.
    LG
    Sandra

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  2. Ich gehöre definitv auch zur Sorte Langsamnäherin. Macht ja aber nichts wenn man mit den genähten Teilen dann zufrieden ist.
    Denk bitte noch an den Backlink.
    Liebe Grüße
    Elke

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  3. Wunderschön! Die Farbe, der Schnitt, die feinen farbigen Details … alles zusammen einfach wunderbar! Die farbigen Details erfordern Mühe und Akuratesse, da wundert es mich nicht dass Du viel Nähzeit investiert hast. Viel Freude an dem Pulli! LG Kuestensocke

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  4. Was für ein schöner Ausschnit mit dem Bänzel… Du bist perfekt gekleidet! Die Zeit messe ich nur beim Stricken, in Wochen, beim Nähen könnte ich dass glaube ich garnicht, das geht immer häppchenweise… 😉 LG Sarah

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  5. Die Ausschnittlösung ist klasse! Gefällt mir ausgesprochen gut. Ein wirklich schöner Pulli, die investierte Zeit hat sich mehr als gelohnt und an Merinostrick wirst Du lange Freude haben. Hast Du den Schnitt selbst gemacht? Liebe Grüße Manuela

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  6. Das ist wirklich ein toller Ausschnitt! Würde mich auch interessieren, welcher Schnitt das ist, oder wie Du ihn selbst gemacht hast! – Könntest Du da noch Hinweise geben, bitte? Liebe Grüße, Maggie

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  7. Ein schöner Pulli und genau dein Stil! Die Details gefallen mir gut!
    Ich würde wahrscheinlich stricken. Strickstoff nähe ich nur in Ausnahmefällen!
    LG Monika

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  8. Vielen Dank für alle netten Kommentare!
    Der Grundschnitt ist selbstgemacht, ja, bzw. irgendwann mal von einem Kaufschnitt abgenommen und immer weiter angepasst. Wo er ursprünglich herkam, weiß ich gar nicht mehr, ich benutze ihn jedenfalls für alle Oberteile und Jacken aus Strickstoff. Den Ausschnitt bzw. Kragen, Gesamtlänge, Weite der Ärmel usw. muss man dann natürlich jedes Mal neu ausprobieren, und dieses Gefrickel ist das, was dann auch so lange dauert. Man könnte das sicher auch vor dem Zuschneiden auf Papier machen, aber ich muss es irgendwie immer erst in echt und an mir sehen, bevor ich solche Designentscheidungen treffe. Dadurch verändert sich das Kleidungsstück im Entstehen oft noch sehr und entsprechend murkelig sieht es dann von innen aus. Aber das seh ja nur ich. 😉
    Stricken würde ich übrigens auch gerne, aber das machen meine Arme ja nicht mehr mit. Also: mehr nähen!
    Liebe Grüße!

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    1. Tja, das ist ja super, dass du den Schnitt selbst gemacht hast. – Könntest du beim nächsten Mal vielleicht ein paar Fotos machen, wie du das mit dem Ausschnitt gelöst hast? Das wäre ja sooo! toll!
      LG,
      Maggie

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      1. Liebe Maggie, ich komm beim Nähen immer nicht zum fotografieren – darum lieber kurz in Worten erklärt: Ich habe mich, was die Tiefe des Ausschnittes angeht, vorsichtig herangetastet und höllisch aufgepasst, dass die Spitze auch in der Mitte liegt. Die Einfassung ist einfach ein Streifen Stoff, den ich rechts auf rechts um die Kante genäht, nach innen umgeschlagen und im Nahtschatten festgenäht habe. Das ging, weil es dehnbarer Strickstoff ist, ganz gut – bei Webstoff würde es sich in den Kurven hochstellen, da müsste man Schrägband benutzen oder einen richtigen Beleg machen. Meine Methode ist aber eher auf der sicheren Seite als professionell: Ich habe den Ausschnitt zuerst nur so klein gemacht, dass ich ihn gerade über den Kopf kriegte, und den Stoffstreifen für die Einfassung versuchsweise in verschiedenen Höhen aufgesteckt. Dann mich entschieden, ihn aufgenäht, versäubert, und dann erst den Ausschnitt ausgeschnitten und das Ganze umgelegt.
        Ich hoffe, das war verständlich! Liebe Grüße!
        Frau Buttonbox

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      2. Danke für die Info, das hilft mir schon weiter! Aber die Bänder, die unten hängen: sind die einfach nur dort angenäht, oder kommen die vom Ausschnitt oben?
        Danke und Gruß,
        Maggie

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      3. Solche Bänder sind in den Zwanzigern eigentlich immer tatsächlich durchgezogen. Mir schien das aber zu dick, mit dem Wollstoff gebundene “Knopflöcher” zu machen, um die Bänder vom Ausschnitt durchzuholen. Darum habe ich das gefaked, die Querbalken und das obere Ende der Bänder sind einfach fest aufgenäht. Schön, dass man das nicht auf den ersten Blick sieht. 🙂
        Liebe Grüße und viel Erfolg!

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